Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Geleitzug PQ 13

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Geleitzug PQ 13 war ein alliierter Nordmeergeleitzug, der im März 1942 im schottischen Loch Ewe zusammengestellt wurde und kriegswichtige Güter in das sowjetische Murmansk brachte. Durch deutsche Zerstörer-, U-Boot- und Luftangriffe verloren die Alliierten fünf Schiffe mit insgesamt 28.009 BRT. Zusätzlich ging das Minensuchboot HMS Sulla infolge eines schweren Sturmes verloren. Die Deutschen verloren den Zerstörer Z 26 und U 585.

Zusammensetzung und Sicherung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kreuzer HMS Trinidad von Bord der HMS Fury aus gesehen im Nordmeer
Frachter Raceland (hier noch als SS Howick Hall)

Der Geleitzug PQ 13 setzte sich aus 22 Frachtschiffen zusammen. Am 10. März 1942 verließen sie Loch Ewe (Lage) und fuhren über Island in Richtung Murmansk (Lage). In Island schieden drei Frachter aus dem Konvoi aus. Kommodore des Konvois war Captain D. A. Casey. Die Sicherung auf hoher See (Ocean Escort) übernahmen der Kreuzer Trinidad, die Zerstörer Eclipse, Fury, Lamerton, die UJ-Trawler Blackfly, Paynter und die drei ehemaligen norwegischen Walfangboote Sulla, Sumba und Silja. In Küstenbereichen (Local Escort) verstärkten zusätzliche Kräfte die Sicherung[1]

Name[2] Typ Flagge Vermessung in BRT Verbleib[1]
Ballot Frachter Panama Panama 6131
Bateau Frachter Panama Panama 4687 am 29. März durch Z 26 versenkt (Lage)
Dunboyne Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3515
Effingham Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 6421 am 29. März durch U 435 versenkt (Lage)
El Estero Frachter Panama Panama 4219
Eldena Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 6900
Empire Cowper Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7164
Empire Ranger Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7008 am 28. März durch die III./KG 30 versenkt (Lage)
Empire Starlight Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 6850
Gallant Fox Frachter Panama Panama 5473
Greenland Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1281
Harpalion Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 5486
Induna Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 5086 am 29. März durch U 376 versenkt (Lage)
Lars Kruse Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1807
Mana Frachter Hongkong Hongkong 3283
Mano Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1418
Mormacmar Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 5453
New Westminster City Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4747
Raceland Frachter Panama Panama 4807 am 28. März durch die III./KG 30 versenkt (Lage)
River Afton Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 5479
Scottish American Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 6999
Tobruk Frachter Polen Polen 7048

Vom 24. bis zum 27. März 1942 geriet der Geleitzug in einen schweren Sturm, in dessen Folge er zersprengt wurde und das Minensuchboot HMS Sulla sank. Am Morgen des 27. März entdeckte eine deutsche BV 138 der 2./Küstenfliegergruppe 406 Teile des PQ 13. Daraufhin verlegten die auf See befindlichen U-Boote U 435, U 436, U 454, U 456, U 585 und U 589 in Richtung des Geleitzuges. Die 8. Z-Flottille mit Z 24, Z 25 und Z 26 lief aus dem norwegischen Kirkenes (Lage) aus. Am 28. März bombardierten Junkers Ju 88 der III. Gruppe des Kampfgeschwaders 30 die dem Fliegerführer Lofoten unterstellt waren, von ihrer norwegischen Basis Bardufoss (Lage) aus die einzeln fahrenden Frachter Raceland (4815 BRT) und Empire Ranger (7007 BRT) und versenkten sie. Der Zerstörer Z 26 versenkte am 29. März die allein fahrende Bateau (4687 BRT). Danach sichteten die drei Zerstörer das Restgeleit mit dem Kreuzer HMS Trinidad und dem Zerstörer HMS Fury. In einem Gefecht gelang es der HMS Trinidad, den Zerstörer Z 26 schwer zu beschädigen, so dass er langsam sank. Die beiden verbliebenen Zerstörer Z 24 und Z 25 konnten 88 Mann retten. Ein von der HMS Trinidad abgeschossener Torpedo erwies sich als Kreisläufer und beschädigte sie selbst. Des Weiteren beschädigen die deutschen Zerstörer die hinzukommende HMS Eclipse schwer und zogen sich danach zurück. U 376 und U 435 versenkten die Nachzügler Induna (5086 BRT) und Effingham (6421 BRT). Weitere U-Boot-Angriffe führten zu Beschädigungen von Frachtern. Am 31. März 1942 erreichte der Geleitzug Murmansk. Er hatte fünf Frachter mit insgesamt 28.009 BRT durch deutsche Angriffe und ein Kriegsschiff durch Sturm verloren. Die Deutschen verloren den Zerstörer Z 26 und U 585 (Lage), das am 30. März aufgrund der Kampfhandlungen in ein deutsches Minenfeld geriet.[1]

Weitere ehemalige Frachtschiffe des PQ 13 zerstörte das Kampfgeschwader 30 am 3. April im Hafen von Murmansk, darunter die New Westminster City (4747 BRT), Tobruk (7048 BRT) und Empire Starlight (6850 BRT).[3]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, März 1942. Abgerufen am 9. Januar 2017.
  2. Arnold Hague: Arnold Hague Convoy Database, PQ Convoy Series. Abgerufen am 12. Januar 2017 (englisch).
  3. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, April 1942. Abgerufen am 5. Dezember 2021.